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Gleich zu Schulbeginn hatten die Jungen Europäischen FöderalistInnen (JEF) Bayern e.V. neben Schülerinnen* aus anderen Bamberger Schulen auch die Klasse 10c des Dientzenhofer-Gymnasiums eingeladen: Sie sollten selbst in die Rolle von Abgeordneten des Europäischen Parlaments zu schlüpfen.

Am Montag, den 19.09.2022, war es schon soweit: Der jüngste Abgeordnete des Europäischen Parlaments, Malte Gallée, eröffnete, digital zugeschaltet, die Veranstaltung und gab einen kurzweiligen und lebensnahen Einblick in seinen Arbeitsalltag, dem die Schülerinnen* mit großem Interesse folgten. Im Anschluss informierten die Organisierenden kurz über die Europäische Union, ihre wichtigsten Organe und Ziele, hier insbesondere über Ursula von der Leyens aktuellen „European Green Deal“.

Als Mitglied in einer Fraktion und einem Ausschuss, dem sie eher zufällig zugeteilt wurden, begleiteten die Schülerinnen* ein Gesetz zur Realisierung des europäischen Klimaschutzgesetzes vom Entwurf bis zur finalen Abstimmung – all dies nach einer echten Vorlage aus dem Jahr 2019. Nach der Arbeit in den Fraktionen und Ausschüssen konnten sich die Teilnehmerinnen* bei einem reichlichen Mittagsbüffet   stärken. Mit dem Zweiten Bürgermeister Bambergs, Jonas Glüsenkamp, begegnete den jungen Politikerinnen* ein zweiter Profi. Er wies auf die Bedeutung und den Mehrwert politischer Mitwirkung, ausgehend von der Kommunalpolitik, hin. In der Schlussabstimmung zum ausgehandelten Grünen Deal stellten die Fraktionssprecher ihre Änderungsanträge vor und warben für ihre Positionen. So konnten sie selbst Einfluss nehmen und es gelang einigen auch, mit engagierten Redebeiträgen Abgeordnete „der Konkurrenz“ von ihrem Standpunkt zu überzeugen. Die Schülerinnen* segneten den Deal per Handzeichen ab und fanden somit eine mehrheitsfähige Lösung für den Streit – eine Lösung, an der das Europäische Parlament bis heute scheitert.

Auf diese Weise konnten die JEF-ler das Bewusstsein für eine gemeinsame europäische Identität seitens der Schülerinnen sowie Interesse an den Möglichkeiten – und Fallstricken – politischer Partizipation wecken. Gegen 15 Uhr gingen ein ereignisreicher, dabei zugleich kurzweiliger Tag und eine gewinnbringende Möglichkeit, Politik live erleben und aktiv mitgestalten zu können zu Ende.

Das Dientzenhofer-Gymnasium und die Fachschaft Sozialkunde danken den Organisatorinnen* und dem Bürgermeister, Herrn Glüsenkamp, für die Einladung und die einmalige Gelegenheit!

A.-S. Mittmann,

M.H. Hoang

 

 

 

 

 

 

Für die Jahrgangsstufe 11 gab es am Freitag, dem 22. Juli 2022, Sozialkunde-Unterricht der besonderen Art: Durch den Besuch von Johannes Wagner, MdB, Abiturjahrgang 2011, und Johannes Röder, Abiturjahrgang 2017, beide „DG-ler“, wurden interessante Einblicke in politisches Engagement ermöglicht.

Zunächst stellte Johannes Röder anhand seiner eigenen Erfahrungen Y7 Summit und jugendpolitisches Handeln vor und erörterte mit den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeiten, als Jugendliche in politische Prozesse eingreifen zu können.

Johannes Wagner, der seit September 2021 dem 20. Deutschen Bundestag angehört, berichtete zunächst von seinem Werdegang: In seiner Schulzeit am Dientzenhofer-Gymnasium habe ihn neben dem Einsatz in der Umweltgruppe besonders sein Auslandsjahr in Argentinien, wo er bei einer armen Familie gelebt habe, geprägt. Während seines Medizinstudiums sei er mit der Partei der Grünen in Kontakt gekommen und dieser beigetreten. Als Kinderarzt wiederum sei ihm bewusst geworden, wie wichtig es sei, die Kinder nicht in eine lebensfeindliche Umwelt zu entlassen.

Er schilderte, wie eine Woche in Berlin und wie eine im Wahlkreis aussieht. Die zahlreichen Termine seien nur mit Hilfe von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu bewältigen; so erhalte er pro Woche an die tausend E-Mails, allein wegen Corona sei er als Mediziner häufig angeschrieben worden; auch hasserfüllte Texte seien dabei.

Bei der Diskussion mit den Schülerinnen und Schülern ging es um deren klimapolitische Vorstellungen oder Sorgen, wie es mit der Pandemie oder der Weltwirtschaft weitergehe. Fragen gab es zum Umgang der Grünen untereinander und innerhalb der Ampelkoalition und nach seinen Erfolgserlebnissen. Wagner bezeichnete das Verhältnis der Parlamentsabgeordneten zueinander als gut, auch wenn es immer wieder sachliche Differenzen gebe; lediglich die Beziehung zur AfD sei problematisch. Als größte Erfolge bislang nannte er Erneuerbare-Energien-Gesetz und das Tierarzneimittel-Gesetz, das den pauschalen Einsatz von Antibiotika bei Tierbeständen reduziert, um Resistenzen zu vermeiden.

Schulleiterin OStDin Brigitte Cleary und StD Rafael Rempe, Fachleiter für Geschichte und Sozialkunde, bedankten sich bei den beiden Referenten; die Schule sei stolz auf sie.

 

https://www.bundestag.de/abgeordnete/biografien/W/wagner_johannes-860346

Anna Krug, Oberstufenkoordinatorin

Am Mittwoch, den 23.03.2022 fuhren wir, das heißt alle neunten Klassen, nach Dachau, um die dortige KZ-Gedenkstätte zu besuchen.

Natürlich hatten wir coronabedingt ein paar Einschränkungen zu ertragen, zum Beispiel das Testen vor der Fahrt und das stetige Tragen von FFP2-Masken im Bus und auch während der Führung.

Zwei Reisebusse brachten uns sicher die zweieinhalb Stunden vom DG zur KZ-Gedenkstätte Dachau, nahe München, und wieder zurück. Nachdem wir angekommen waren, wurden zwei der Geschichts-Klassen von Referenten der Gedenkstätte über das Gelände geführt, die anderen zwei von ihren Geschichtslehrkräften, die eine von Herrn Schmidt entwickelte Führung ausprobierten.

Unsere Referentin zeigte uns das gesamte Gelände und brachte uns anhand der noch bestehenden Gebäude den Tagesablauf der Häftlinge näher. Am Treffpunkt kurz vor dem Gelände konnte man bereits die Baracken und den Appellplatz durch die Bäume sehen, was schon ein ganz mulmiges Gefühl vermittelte.

Anfangs machte unsere Referentin uns mit der Ankunft der Häftlinge vertraut. Uns wurde erklärt, wie menschenverachtend diese dort bereits behandelt wurden und dass ihnen dennoch meistens ihre Situation erst vollständig bewusst wurde, nachdem sie auf dem Appellplatz gestanden hatten und ihnen ihre Kleider und Wertsachen weggenommen worden waren.

Uns selbst überkam beim Eingangstor mit der Aufschrift „Arbeit macht frei“ ein ganz beklemmendes Gefühl, an einem Ort zu stehen, an dem so viel Grausames passiert ist.

 

Beim ‚Empfang‘ der Häftlinge im KZ kamen diese Menschen erst in einen Raum, in dem sie alle Wertgegenstände abgeben mussten. Danach wurden ihnen eine Nummer eintätowiert, die Haare abrasiert und dann noch Häftlingskleidung zugeteilt. Ganz normalen Menschen wurden durch die Rasur und die Nummer ihre äußere Persönlichkeit, ihre Identität und Würde genommen.

Im KZ Dachau gab es auch noch ein Gefängnis. Dies war dann sozusagen ein Gefängnis im Gefängnis. In dieses wurden Häftlinge gesteckt, die sich widersetzt und es geschafft hatten, dabei nicht gleich erschossen zu werden. Die Frage ist, ob das, was in diesem Gefängnis passierte, so viel besser war als der Tod. Die ‚Sträflinge‘ wurden in eine Stehzelle eingesperrt und – wie der Name schon sagt – konnten sich weder hinlegen noch hinsetzen. Sie bekamen pro Tag nur fünf Minuten ‚Auslauf ‘, zu essen nur einmal am Tag etwas, und sie hatten auch keine Toilette, was darauf schließen lässt, dass es in diesen Zellen nicht gerade gut gerochen hat, von Hygiene ganz zu schweigen. Viele waren von der Arbeit davor schon so geschwächt, dass sie diese Folter im Gefängnis nicht mehr durchhielten.

 

Der Tod spielte während der ganzen Führung eine große Rolle. Es wurde immer wieder thematisiert, wie grausam das KZ war und wie viele Menschen dort ihr Leben verloren haben. Zwischen 1933 und 1945 starben in Dachau 41.500 Menschen. Besonders deutlich wurde dies, als wir zu einem leicht versteckten Teil des Areals liefen, zum Krematorium. Dort wurden die Häftlinge, die gestorben bzw. ermordet worden waren, wie Müll verbrannt. Die Asche wurde in Aschegräbern begraben, und den Familien der Toten wurden falsche, ´harmlose´ Todesursachen genannt.

Im Sommer 1940 wurde das erste Krematorium gebaut, welches einen Ofen beinhaltete. Dieser war aber für die vielen Toten zu klein. Deshalb wurde 1942 zusätzlich noch die Baracke X gebaut. Dort wurde auch eine Gaskammer zur Massenvernichtung gebaut, welche aber aus unbekanntem Grund nicht dafür verwendet wurde. Es war ein unbeschreiblich komisches Gefühl, durch die Baracke X zu laufen und die schrecklichen Räume zu betrachten und zu wissen, was dort oder in entsprechenden Räumen der Vernichtungslager gemacht worden war. Der schlimmste Moment war, als wir in dem dunklen Raum ohne Fenster standen und die Löcher in der Decke sahen, durch welche damals das Gas in den Raum eingelassen worden ist.

 

Nach der Führung hatten wir eine Pause und konnten danach nochmals in Begleitung von Frau Obereisenbuchner auf das Gelände oder das Museum in Ruhe besuchen, wofür während der Führung mit der Referentin leider keine Zeit war.

Rund um das Gelände verläuft ein breiter Grasstreifen, auf dem in gleichmäßigen Abständen Wachtürme stehen. Diesen durften die Häftlinge nicht betreten. Taten sie dies, galt es als Fluchtversuch und sie wurden von den Wachtürmen aus sofort erschossen. Eine der Geschichten, die uns am meisten in Erinnerung geblieben ist: Wenn die Aufpasser einen Gegenstand, wie zum Beispiel die Mütze eines Häftlings, auf den Grasstreifen warfen, dann sagten sie dem Häftling, er solle seine Mütze wiederholen. Tat er dies, wurde er erschossen, weil er den Grasstreifen betrat. Tat er dies nicht, verweigerte er einen Befehl, was oft auch tödlich endete. Das Schlimmste war jedoch, dass die Aufpasser meist aus Spaß so handelten und sich dabei amüsierten. Erschreckend, unfassbar, herzlos.

 

Für uns war die Tagesfahrt nach Dachau ein beeindruckendes Erlebnis. Wir haben viel gelernt und einen entsprechenden Eindruck bekommen, wie schlimm die Verbrechen der Nationalsozialisten waren.

 

Anna Kluge und Luisa Ott 9d

“Gewehrkugeleinwirkung: Erschießung auf der Flucht – Innere Verblutung, Brusthöhle Bauchhöhle – Verstorben in der Roppeltsgasse [am]  23.3.1942, 4:30 Uhr” [1]

… heißt es nüchtern im offiziellen Bericht zum Tod von Bernard Delachaux in Bamberg am 23.03.1942 – vor nunmehr 80 Jahren. Er ist einer von zwei französischen Staatsangehörigen, die während des Zweiten Weltkriegs als Kriegsgefangene nach Bamberg gebracht und dort ermordet wurden. An sie und ihr furchtbares Schicksal erinnern heute zwei Stolpersteine, für die das DG und Frau Anna-Maria Welsch-Bomba die Patenschaft übernommen haben.

Wer waren diese beiden französischen Staatsangehörigen? Wie wird an sie erinnert? Unser P-Seminar möchte diesen Fragen auf den Grund gehen und das Schicksal von Bernard Delachaux und Ferdinand Rapiteau im Rahmen einer Ausstellung einer breiteren Öffentlichkeit näher bringen. Im Vorfeld finden dazu in den kommenden Monaten mehrere Aktivitäten statt, über die an dieser Stelle berichtet wird.

Anlässlich des 80. Todestages von Bernard Delachaux haben wir zusammen mit Frau Welsch-Bomba den Stolperstein besucht und als Zeichen gegen das Vergessen Vergissmeinicht und weiße Rosen niedergelegt.

 

 

 

Das P-Seminar und M. Schmidt

[1] zitiert nach: http://www.prisonniersdeguerre.com/bernard-delachaux-1914-le-creusot-1942-bamberg/, zuletzt aufgerufen am 23.03.2022.

Seit nunmehr 59 Jahren unterhalten Deutschland und Frankreich mit der Unterzeichnung des deutsch-französischen Freundschaftsvertrags (Élysée-Vertrag) am 22. Januar 1963 eine einzigartige Beziehung, die in Europa, wenn nicht sogar weltweit, seinesgleichen sucht.

Auch dieses Jahr wurde der Deutsch-Französische Tag am Dientzenhofer-Gymnasium wieder in Erinnerung gerufen und gebührend gefeiert. Neben kleinen Aktivitäten im Unterricht, konnten unsere Schüler*innen in der Woche vom 24.bis 28. Januar auch an einem Quiz zu den deutsch-französischen Beziehungen teilnehmen. Dazu hatten Schüler*innen aus den Klassen 9a, 9d und 10b im Vorfeld anschauliche, kreative Plakate erstellt und sich für ihre Mitschüler knifflige Quizfragen überlegt. Vor allem Schüler*innen aus der Klasse 7b haben sich besonders gut geschlagen. So durften wir den Gewinnern Maja Gunnermann, Marie Kaufmann, Constantin Wagner und Benedikt Oswald (von links nach rechts) ganz herzlich gratulieren und ihnen ihre wohlverdienten Preise übergeben!

 

In diesem Sinne: Vive l’amitié franco-allemande ! Es lebe die deutsch-französische Freundschaft!

Eure Fachschaft Französisch

Das DG sammelt über 1600(!) Briefe für den Amnesty International und setzt damit ein Zeichen für Menschenrechte.

Es ist fast schon eine Tradition: Bereits zum 4. Mal sammelte das DG Unterschriften für den internationalen Briefmarathon von Amnesty International, begleitet von der „Woche der Menschenrechte“ vom 15.-21.12. 2021.

In vielen Unterrichtsstunden (in Religion, Ethik, Sozialkunde u.a.) wurden die Menschenrechte und die zahlreichen Verletzungen der Menschenrechte thematisiert. Im Foyer des Neubaus hatte die AG „Schule ohne Rassismus/Schule mit Courage“ einen Stand zum Thema aufgebaut, der eine Woche lang sehr rege frequentiert wurde. Dort gab es, neben den Briefen, die Schüler*innen und Kolleg*innen unterschreiben konnten, auch Infostellwände und weiteres Material. Insgesamt konnte das DG über 1600 Unterschriften nach Berlin zur Zentrale von Amnesty International sammeln. Von dort werden diese Briefe an die verschiedenen Institutionen der Staaten verschickt, in denen Menschen ganz konkret von Verletzungen ihrer Rechte betroffen sind. Diese Briefe zeigen Wirkung, da sie die nötige Öffentlichkeit herstellen und etliche Beispiele zeigen, dass sich dadurch die Situation der Betroffenen verbessert.

 

OStR Michael Blank

 

Die Wahlhelfer am Freitagmittag beim Öffnen der versiegelten Urne.

Die direkte Vorbereitung im neuen Schuljahr war von der Zeit her sehr knapp angelegt – aber dennoch verlief die Juniorwahl an unserer Schule klar nach Plan bis einschließlich Freitag, den 24.09.2021.

Da die meisten Schülerinnen und Schüler den Wahlkampf bereits seit dem Sommer über die Medien mitverfolgen konnten und dieser teils im Unterricht auch schon thematisiert worden war – etwa in den jetzigen 11. Klassen – waren die wichtigsten Kandidatinnen und Kandidaten sowie die Parteien und deren Hauptziele den meisten von euch durchaus geläufig.

 

Die Wahl unter durch die etwas über 250 Schülerinnen und Schüler der Klassen 10, 11 und 12 erbrachte folgendes Gesamtergebnis:

Wahlberechtigte: 265; abgegebene Stimmen: 225

Parteien Erststimme Zweitstimme  
Kurzname d. Partei Anzahl der Stimmen Anteil in % Anzahl d. Stimmen Anteil in %
CSU 37 16,40 21 9,24
SPD 41 18,20 22 9,68
AfD 3 1,33 6 2,64
FDP 44 19,36 65 28,6
Grüne 39 17,16 43 18,92
Die Linke 18 7,92 14 6,16
Freie Wähler 18 8,92 13 5,72
ÖDP 2 0,88 3 1,33
Tierschutzpartei 2 0,88
BP 2 0,88 1 0,44
Die Partei 14 6,16 14 6,16
Piraten 2 0,88
NPD 2 0,88
MLPD 2 0,88
DKP 3 1,33
dieBasis 1 0,44 2 0,88
III. Weg 1 0,44
du 1 0,44
Team Todenhöfer 2 0,88
Unabhängige 1 0,44
Volt 1 0,44 5 2,20
Einzelbewerber 1 0,44
Ungültige Stimmen 2 0,88 2 0,88

 

Deutlich wird dabei die Konzentration auf drei Parteien, die auch im Bundestrend zugelegt bzw. aus Sicht ihrer jeweiligen Vertreter positiv abgeschnitten haben: Die Freidemokraten, die Grünen, die SPD. Der am DG direkt gewählte Kandidat wäre Sven Bachmann von der FDP, dicht gefolgt von Andreas Schwarz für die SPD sowie der Vertreterin der Grünen. Thomas Silberhorn von der CSU, der das Direktmandat in Wirklichkeit

Die „Mühen der Ebene“ oder: „im Maschinenraum der Demokratie“ – die Helfer beim Auszählen der Stimmzettel.

holte, erzielte bei uns immerhin einen Achtungserfolg mit Platz vier und 16,40 %.

Blickt man auf das Zweitstimmenergebnis, so säßen im „DG-Parlament“ Vertreter von sieben Fraktionen, nämlich von FDP, Grünen, SPD, CSU, Die Linke, Die Partei und Freien Wählern. Der Schnitt wird hier bei der 5%-Hürde gemacht, die auch für den Bundestag gilt. Sonstige Parteien (inklusive der beiden ungültigen Stimmen) sind mit immerhin insgesamt 14,54% recht stark vertreten und haben vielleicht bei der nächsten Wahl eine Chance, den einen oder anderen Kandidaten durchzubringen. Die Chance auf Grundmandate – bei drei direkt gewählten Kandidatinnen* ziehen die Abgeordneten der Partei gemäß ihres Zweitstimmenergebnisses ins Parlament, auch wenn sie unterhalb der 5%-Hürde liegen – gibt es hier nicht, da sozusagen nur ein „Wahlkreis“ bestimmt wird. Profitiert hat von dieser Regelung im Bundestag zum zweiten Mal Die Linke, die am DG jedoch auch mit ihrer regulären Stimmenzahl die 5%-Hürde locker genommen hat.

Hier die Zahlen sortiert nach dem Erststimmenergebnis:

Partei Stimmen-zahl Anteil in %
FDP 44 19,36
SPD 41 18,20
Grüne 39 17,16
CSU 37 16,40
Freie Wähler 18 8,92
Die Linke 18 7,92
Die Partei 14 6,16
AfD 3 1,33
ÖDP 2 0,88
BP 2 0,88
MLPD 2 0,88
dieBasis 1 0,44
Volt 1 0,44
Einzelbewerber 1 0,44
Ungültige Stimmen 2  0,88

 

… und nach dem Zweitstimmenergebnis:

Partei Stimmen-zahl Anteil in %
FDP 65 28,6
Grüne 43 18,92
SPD 22 9,68
CSU 21 9,24
Die Linke 14 6,16
Die Partei 14 6,16
Freie Wähler 13 5,72
AfD 6 2,64
Volt 5 2,20
ÖDP 3 1,33
DKP 3 1,33
dieBasis 2 0,88
Tierschutzpartei 2 0,88
Piraten 2 0,88
NPD 2 0,88
Team Todenhöfer 2 0,88
BP 1 0,44
III. Weg 1 0,44
du 1 0,44
Unabhängige 1 0,44
Ungültige Stimmen 2 0,88

 

Weitere Informationen zu Juniorwahl, die deutschlandweit abgehalten wurde, findet ihr unter  https://www.juniorwahl.de/; zur „echten“ Bundestagswahl unter https://www.bundeswahlleiter.de/info/presse/mitteilungen/bundestagswahl-2021/50_21_vorlaeufiges-ergebnis.html bzw. auf den Seiten der überregionalen Anbieter, hier sei nur exemplarisch die ARD angeführt: https://www.tagesschau.de/wahl/archiv/2021-09-26-BT-DE/index-content.shtml.

Die Fachschaft Sozialkunde

 

„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren“ (Artikel 1)

Das DG startet in die „Wochen der Menschenrechte“ vom 15.12 – 22.12.2021.

  • Mit einem Stand, der in einigen Pausen über Menschenrechte und Menschenrechtsverletzungen informiert.
  • Mit der Beteiligung am Briefmarathon von Amnesty International.
  • Mit Informationen zu den Menschenrechten im Unterricht.

 

Wo beginnen die Menschenrechte? An den kleinen Orten, nahe dem eigenen Zuhause. Die Nachbarschaft,  in der wir leben, die Schule oder die Universität, die wir besuchen, die Fabrik, der Bauernhof oder das Büro, in dem wir arbeiten. Wenn diese Rechte hier nicht gelten, gelten sie nirgendwo.“

(Eleanor Roosevelt, Vorsitzende der UN-Menschenrechtskommission) 

Wir befinden uns in Tutzing, an der Akademie für politische Bildung. Hier wurde zwischen dem 28.1.2020 und dem 31.1.2020 Geschichte geschrieben, denn die am Nahost-Konflikt beteiligten Seiten trafen sich hier auf einem UN-Gipfel, um eine Lösung des Israel-Palästina-Konfliktes zu finden. Nach stundenlangem Debattieren kamen die Supermächte Russland und USA schließlich zu einem weltbewegenden Kompromiss.

Leider allerdings nur im Rahmen eines Planspiels, welches wir im Rahmen des Tutzinger Schülerforums führen durften. Das Thema war so komplex wie brisant: In den geplanten vier Tagen wollten wir uns intensiv mit der Entstehung und dem aktuellen Verlauf des Israel-Palästina-Konflikts und mit anderen Konfliktherden im Nahen Osten beschäftigen. Unser Referent, Herr Ingber, der in jungen Jahren in der israelischen Armee als Offizier gedient hatte, ehe er zur Friedensbewegung wechselte, war für dieses Thema natürlich prädestiniert.

Nach unserer Ankunft und einem kleinen Empfang mit Kaffee und Kuchen ging es dann auch sofort los. Herr Ingber machte uns an diesem und dem folgenden Tag die essenzielle Bedeutung eines kritischen Denkens bei der Betrachtung von beiderseitig emotional extrem aufgeladenen Konflikten deutlich. Gemeinsam mit dem Experten lasen und analysierten wir dazu Fachtexte, wobei uns nach intensiver Beschäftigung häufig Unstimmigkeiten und subjektive Bewertungen auffielen.
Nach dieser Phase der Wissensaneignung wartete am letzten Tag des Seminars dann das Highlight auf uns: Das große Planspiel einer UN-Friedenskonferenz.
Dabei waren viele Beteiligte der Konflikte im Nahen Osten durch die Schüler repräsentiert, u.a. Staatschefs, Rebellen, Terrororganisationen, NGOs usw.
In den dabei abgelaufenen Diskussionen wurde uns allen auf eindringliche Weise klar, dass Konflikte stets hochkomplex und nie monokausal sind und die verschiedenen Meinungen und Interessen häufig anscheinend unvereinbar sind.

Natürlich haben wir aber nicht nur gearbeitet und gelernt, sondern hatten auch Freizeit. Während der Mittagszeit und am Abend war es uns gestattet, an den See zugehen und dort die Aussicht auf die Alpen und den See zu genießen. Auch war nach der letzten Lerneinheit des Tages genügend Zeit, die Stadt zu erkunden oder sich im Clubraum zu treffen und den Tag ausklingen zu lassen.

Kurz zusammengefasst, war es für uns eine erfahrungsreiche und lehrreiche Woche. Das Tutzinger Schülerforum ist allen politisch Interessierten zu empfehlen und stets einen Besuch wert.

Ekaterini Georgantidou und Maximilian Bohun