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62. Klaus-Haferkornturnier

 

Da kommt Haferkorn-Freude auf: Achter Titel für den OR-Meister von 2007 „Lieblings Liebige“! Eingerahmt von den beiden Haferkorn-Organisatoren und Bert Peßler-Nachfolgern, Reinhold Eckert (links) und Bertram Wagner (rechts), präsentierte das Sieger-Team nach einem spannenden Finale gegen „Die Rüftl“  freudestrahlend die silberne Haferkorn-Schale, die von DG-Schulleiterin Brigitte Cleary (Mitte) überreicht wurde. Über den diesjährigen Titelgewinn freuten sich: (v.l.): Maximilian Glas, Christoph Höning (6 Punkte im Endspiel), Patrick Dykes (3), Ulrich Hirmke (6), Maximilian Montag, Erik Land (14), Maximilian Schubert, Spielführer Johannes Müller (2) und Dirk Dippold (19).

Foto: Katja Wagner

 

 

Hohes Niveau beim Turniersieg der „Lieblings-Liebige“

VON KATJA WAGNER

Die große „Haferkorn“-Basketball-Familie mit über 250 aktiven Spielern des Dientzenhofer- und des Clavius-Gymnasiums zeigte sich auch bei der 62. Auflage dieses Traditionsturniers, das deutschlandweit Seinesgleichen sucht, von der besten Seite. Bei einer derartigen Großveranstaltung ist der organisatorische Rahmen, zum siebten Mal von den beiden Nachfolgern des Turniergründers Bert Peßler – Reinhold Eckert und Bertram Wagner –  gesteckt, erst einmal das A und O, das „Sahnehäubchen“ sind natürlich die Leistungen auf den Parkett. Da musste sich heuer der Turnierfavorit und Titelverteidiger, „Lieblings-Liebige“, mächtig strecken, um nach der 61. Begegnung des Tages wieder die begehrte Silberschale zu bekommen. War es im Vorjahr ein einseitiges Finale, trafen die Mannen um Spielführer Johannes Müller heuer auf spielstarke „Rüftl“. Umso größer war die Freude, als den Siegern von DG-Schulleiterin Brigitte Cleary die Trophäe überreicht wurde.

Doch auch die Zweitplatzierten konnten auf den „Silber“-Rang sehr stolz sein. Was die acht Jahre älteren „Rüftl“, die heuer laut den Statuten erstmals auf Jonas Wiese zurückgreifen konnten, in ihren sieben Partien boten, verdient höchstes Lob. Das Finale stand bis fünf Minuten vor Spielende auf Messers Schneide und bot viele sehenswerte Aktionen: 28:30 – der Seriensieger wankte gewaltig, es fehlte nicht viel und das Trio Jonas Wiese (19 Punkte im Endspiel), Spielführer Michael Ludwig (11) und Christoph Sieben (8) hätte für die Turniersensation gesorgt. Letztlich entschieden die größeren Kraftreserven – „Lieblings Liebige“ waren breiter aufgestellt – und die Offensivqualitäten von Dirk Dippold, der in der Crunchtime mit drei Dreiern glänzte, von Erik Land und Christoph Höning. Fazit: Ein verdienter 50:38-Erfolg, herausgespielt auf hohem Niveau.

„Derart spannende Halbfinalspiele habe ich in den letzten 20 Jahren nicht gesehen. Mehr geht nicht, in vielen Szenen fühlte man sich in ein Regionalliga-Spitzenspiel versetzt“, schwärmte Bertram Wagner, als er im Georgendamm zwischen den beiden Spielfeldern hin und her pendelte. Höchste Intensitätsstufe beim Duell „Lieblings Liebige“ gegen „HASSler“ (20:20, 30:28) und auch nebenan bei „Die Rüftl“ gegen „Haferkorn’s Finest“, die zu fünft ihrem Namen alle Ehre machten (32:32).  Das Quintett Michael Wintergerst, Moritz Hertlein, Nikolas Kocina, Matthias Müller und Christopher Neudecker agierte am oberen Limit, konnte jedoch in der letzten Spielminute den knappen „Rüftl“-Erfolg nicht verhindern (44:49).  Auf ebenso hohem Intensitätspegel und mit Spannung pur verlief auch der knappe „Lieblings-Liebige“-Erfolg (39:34).  Das „HASSler“-Team um Spielführer Kevin Eichelsdörfer, glänzend unterstützt von Thomas Zenkel und Brian Hohmann, verlangte dem Favoriten alles ab, insgesamt war es ein hochwertiger Basketball-Krimi, wie er zum „Haferkorn“ passt. Kein Wunder, wenn sich aktuelle Regionalliga-Akteure auf Schulebene duellieren.

Den Finalisten blieb ein wenig Zeit zum Durchschnaufen, das traditionelle Einlage-Spiel „Oldies“ gegen „Goldies/Lehrer“ war eine geeignete Überbrückung bis zum Finale. Die von Reinhold Eckert und Tobias Reinauer nominierten Spieler, darunter Basketball-Institutionen wie Wolfgang Reichmann und Rudi Lorber sowie ein ehemaliges Fußball-Ass wie DG-Sportlehrer Peter Heyer, sorgten für gute Unterhaltung und ein außergewöhnliches Ergebnis (38:38).

Bleibt die sportliche Frage nach dem 45er-Rekord-Team „Die Aasgeier“ und dem Neuling „Trash Talkers“. Die Jubilare um Wolfgang Rockmann zogen sich gegen ihre um Jahrzehnte jüngeren Vorrundengegner achtbar aus der Affäre, punkteten immer zweistellig und konnten ein ganz besonderes Ereignis feiern. Auf seinen ersten „Haferkorn“-Erfolg muss der neue OR-Meister mit NBBL-Akteur Louis Heinrich bis nächstes Jahr warten.

Das „Treffen“ nach neun Stunden Basketball nonstop hat bei den „Haferkörnern“ schon längst Kult-Status, denn neben zahlreichen Ehrungen und der Vorstellung des Neulings gleicht die Präsentation der Siegermannschaft im besten Fall schon fast einer kabarettistischen Einlage. Die Mannen um „Dirigent“ Johannes Müller nahmen Weihnachtslieder wie „Jingle Bells“ oder „Leise rieselt der Schnee“ als Vorgabe und münzten die Texte auf ihre Gegner um, die zum Vergnügen des Auditoriums kräftig durch den Kakao gezogen wurden.

Summa summarum: Attribute wie „Bamberger Basketball-Keimzelle“ oder „Flagschiff aller Bamberger Schulturniere“ sind für das Haferkorn-Gedächtnisturnier nicht übertrieben.

Die „Haferkörner“ haben ihren 16 Stunden-Tag mit dem Datum 22. Dezember 2020 in ihren Kalendern verlassen, denn dann findet Turnier Nr. 63 statt.

 

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Ergebnisse 62. Turnier:

Achtelfinale: Lieblings-Liebige – Los Angeles Lechners 26:22, Haferkorn’s Finest – Übliche Verdächtige 31:25, 7 and a half MEN – Anabole Steroide 37:23, Optische Täuschungen – Obachd gem 25:18, Die Rüftl – Flying Hähnla 25:23, HASSler – Dribble Troubles 48:28, Animale Rationale – Kranke Salukis 37:21, Astronauten – Die Peripheren 38:29.

Viertelfinale: Lieblings-Liebige – Astronauten 34:11, HASSler – 7 and a half MEN 41:23, Die Rüftl – Animale Rationale 42:34, Haferkorn’s Finest – Obachd gem 49:17.

Halbfinale: Lieblings-Liebige – HASSler 39:34, Die Rüftl – Haferkorn’s Finest 49:44.

Einlagespiel: Oldies – Goldies 38:38.

Finale: Lieblings-Liebige – Die Rüftl 50:38.

 

 

Jubiläums-Buch beim Oberbürgermeister vorgestellt

 

„Das Haferkorn ist eine wunderbare Einrichtung!“ Oberbürgermeister Andreas Starke bedankte sich bei der Übergabe des Jubiläums-Buches bei den Autoren Bertram Wagner (links) und Reinhold Eckert.

 

Bereits drei Tage vor dem Turnier begannen die Feierlichkeiten, als die beiden Peßler-Nachfolger Reinhold Eckert und Bertram Wagner bei Oberbürgermeister Andreas Starke ein Nachschlagewerk mit 316 Seiten und über 2 500 Fotos vorlegten und dabei atemberaubende Zahlen ans Tageslicht kamen. „Ja, wir mussten uns schon des Öfteren bei der Recherche zwicken, als wir das Lebenswerk von Bert beleuchteten“, gesteht Bertram Wagner, der wie Reinhold Eckert auch selbst auf dem Parkett vier Jahrzehnte Haferkorn-Geschichte mitgeschrieben hat. Dass dieses Nachschlagewerk, bestens zum „Schmökern“ geeignet, entstehen konnte, dazu bedurfte es der Auswertung von 2161 Spielberichtsbögen, die Reinhold Eckert akribisch betrieb. Es ist einzig und allein sein Verdienst, dass man um 118 087 „Haferkorn“-Punkte weiß und auch jeder Mitwirkende seine persönliche Bilanz sieht.

Drei „Haferkörner“ bilden die absolute Spitze mit beeindruckenden Zahlen: Rekordteilnehmer ist der 2011 verstorbene Dieter Pfeiffer mit 45 Turnieren. Wolfgang Goppert führt unangefochten mit 2191 Punkten die Korbjägerliste an, wobei ihm elf Spieler folgen, die den legendären Tausender geknackt haben, und Martin Höning kam auf sagenhafte 181 Begegnungen. Beeindruckendes Indiz für die Klasse des Turniers ist die Tatsache, dass 46 Erst- und Zweitligaspieler, angefangen von Wolfgang Reichmann bis hin zu Nils Haßfurther, zur „Haferkorn“-Familie gehören.

Andreas Starke brachte es beim Durchblättern des Buches auf den Punkt: „Dieses Werk ist der sichtbare Ausdruck für die Basketball-Hochburg Bamberg. Das Haferkorn-Turnier ist eine wunderbare Einrichtung!“ Bertram Wagner und Reinhold Eckert, die 2012 symbolisch für die Übergabe der Verantwortung zwei Staffelstäbe vom „Vater“ überreicht bekamen, sehen es als „Vermächtnis“ an, „Haferkorn weiterzuleben“ wie es Peßler 55 Jahre eindrucksvoll und ausdauernd vorgelebt hat.

 

60. Turnier Sportteil FT

Haferkorn-Historie