oder:
Mit Brot und Presssack digital nach Bedford und von dort aus auf die große Kinoleinwand
Wie lässt sich dieses seltsam anmutende Rätsel entschlüsseln? Ganz einfach: eigentlich wollte das P-Seminar “Work Placement Bedford”, wie der Titel vermuten lässt, nach Bedford fahren und zehn DGler sollten dort ihre Praktika absolvieren. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde daraus leider nichts und wir haben umdisponiert und englische Filme über bayerische Speisen und über Spezialitäten, die es in unseren oberfränkischen Biergärten gibt, erstellt, damit die englischen Schüler sehen können, was ihnen durch den Brexit vielleicht in Zukunft entgehen wird (s. Bericht „Bedford 2020 – „Backen statt Packen“).
Angespornt von dem Lob der englischen Schulen sind wir anschließend gemäß dem Motto „Dabeisein ist alles“ sogar noch einen Schritt weitergegangen und haben uns bei den 31. Bamberger Kurzfilmtagen für den Wettbewerbsteil „Made in Oberfranken“ angemeldet, bei dem Filme, die sich mit der oberfränkischen Kultur, Tradition oder Küche beschäftigen, eingereicht werden durften. Unter dem übergeordneten Filmtitel “Don’t ‘Brexit’ our beergardens” haben wir folgende fünf Einzelbeiträge eingesandt:
- Brot (von Jakob Weinig)
- Kochkäse (von Jakob Weinig)
- Schäufele, Obatzter und Ziebeleskäs (von Moritz Büttner)
- Presssack (von Sebastian Kniegl)
- Bratwürste (von Marie Würtle)
Man mag es kaum glauben, aber von den 25 Filmen, die der Jury bei „Made in Oberfranken“ zur Auswahl standen, haben es zwei unserer DG-Beiträge unter die ersten elf Filme der Endrunde geschafft. Ein herzlicher Glückwunsch geht daher an Jakob Weinig und Sebastian Kniegl.
Beide DGler wurden, ebenso wie die anderen zehn Teilnehmer der Endrunde, von den Veranstaltern der Bamberger Kurzfilmtage zwei Mal interviewt, einmal im Lichtspielkino bei einem „Filmtalk“ und einmal in einer Videokonferenz in einer „Live Fragerunde“ mit den Veranstaltern und weiteren Filmemachern. Das zweite Interview ist auf youtube unter folgendem Link zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=gvuxwPy6w8g
Besonders hervorzuheben ist hierbei, dass die meisten anderen Filmemacher der Endrunde schon wesentlich mehr filmische Erfahrungen hatten als Jakob und Sebastian. Zum Beispiel war der Wettbewerbsteilnehmer, der zusammen mit unseren beiden DGlern interviewt wurde, ein junger Mann, der schon seit acht Jahren semiprofessionell Filme dreht und für seinen Beitrag für „Made in Oberfranken“ sogar mit dem Künstlerhaus Villa Concordia zusammengearbeitet hat.
So haben wir es zwar nicht nach Großbritannien geschafft, aber statt einer Schultafel in einer Praktikumsschule in Bedford haben wir „die große Kinoleinwand erobert“. J Wie heißt es doch so schön: „Wo sich eine Türe schließt, öffnet sich eine andere.“ Oder wie Jakob meinte: „Der Wettbewerb war natürlich mit Arbeit und Zeit verbunden, aber die Erfahrung und das Erlebnis waren das auf jeden Fall wert.“
Und als kleine Belohnung gab es noch ein paar Lichtspiel-Kinogutscheine von Frau OStDin Cleary – für die Zeit nach Corona, wenn man einmal wieder den heimischen Fernseher durch ein echtes cineastisches Erlebnis ersetzen kann.
G. Merz