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Anlässlich der 23. deutsch-französischen Studien- und Ausbildungsmesse in Strasbourg unternahm unser erster AbiBac-Jahrgang eine viertägige Exkursion ins Elsass. Zusammen mit Frau Rolker, Herrn Schmidt und unserer diesjährigen Fremdsprachenassistentin, Frau Malan, sammelten die Schülerinnen und Schüler viele neue Informationen zu bi- und trinationalen Studienmöglichkeiten und gewannen Einblicke in diese kulturell sehr vielseitige Region im Herzen Europas sowie in ihre bewegte Geschichte.

Lorenz Blöchl, Sascha Kindsvater, Hannah Kupfer und Raphael Verheul berichten von ihren Erlebnissen…

Michael Schmidt

Tag 1: Erste Streifzüge durch die Stadt

Die Fahrt nach Straßburg startete am Mittwoch, den 10. November 2021. Um 9:26 Uhr ging es endlich los. Mit der Regionalbahn dauerte es etwa 3 Stunden nach Frankfurt am Main, unserem einzigen längeren Zwischenhalt auf unserer Reise. Während der Zugfahrt wurden fleißig Kreuzworträtsel gelöst, das machte die lange Fahrt amüsant. In Frankfurt angekommen, wurde die Innenstadt mit einem kleinen Spaziergang an den Main erkundet. Die restliche Fahrt nach Straßburg im TGV verlief sehr zügig.
 Nachdem wir im Hotel eingecheckt hatten, begaben wir uns zu einem Supermarkt, um uns Proviant für den morgigen Tag zu besorgen. Als Nächstes stand eine erste Stadterkundung auf dem Programm. Von allen Sehenswürdigkeiten, die wir am ersten Tag erkundet haben, bleibt mir bis heute der Gutenbergplatz (hier hat Herr Schmidt uns eine kleine Aufgabe gestellt) und das Münster im Gedächtnis. 
Zu Abend aßen wir im Schnockeloch, einem typisch elsässischen Restaurant. Das Essen war zwar nicht billig, doch schmeckte es herausragend und die Atmosphäre war auch sehr angenehm. Das Einzige, was ich in Strasbourg nicht nachvollziehen konnte, war die Liebe der Elsässer zum Sauerkraut bzw. ihrem Choucroute. Dieses gab es gefühlt zu jedem zweiten Gericht und sogar in unterschiedlichsten Variationen. 


Raphael Verheul

Tag 2: Hartmannswillerkopf und Baeckeoffe

Nach unserem Frühstück im Hotel fuhren wir um kurz nach halb neun los. Knapp eineinhalb Stunden später kamen wir an unserem Ziel an, dem Memorial Hartmannswillerkopf (HWK) aus dem Ersten Weltkrieg. Nach einer kurzen Begrüßung führte uns ein Guide zuerst in eine Krypta mit je einem katholischen, evangelischen und jüdischen Altar. Anschließend betraten wir den darüber gelegenen Außenaltar, von dem aus man direkt auf den Soldatenfriedhof und den dahinter gelegenen Berg Hartmannswillerkopf schauen konnte. Die Aussicht war großartig, weil man von dort auch auf das Rheintal und sogar bis zum Schwarzwald und die Schweizer Alpen blicken kann. Daraufhin liefen wir den Soldatenfriedhof hinunter und näherten uns dem Berg, an dem damals die französischen gegen die deutschen Soldaten gekämpft hatten. Wir wanderten zuerst durch die Schützengräben der Franzosen, dann durch die der Deutschen. Oben angekommen betrachteten wir das Friedenskreuz, welches zu Ehren der Aussöhnung der beiden Länder und als Mahnmal für den Frieden aufgestellt worden war.

Nach unserer spannenden 2,5-stündigen Führung waren wir ziemlich erschöpft und freuten uns über unsere kleine Mittagspause. Wir setzten uns neben dem Museum auf eine Wiese und packten unsere mitgebrachten Snacks aus. Glücklicherweise war die Sonne rausgekommen, sodass es angenehm warm war, draußen zu sitzen und zu essen. Danach besuchten wir noch das Museum der Gedenkstätte, wo die Geschehnisse der damaligen Zeit ausführlich erläutert werden. Vor unserer Abfahrt wollten wir noch an der Zeremonie zum Feiertag des Waffenstillstandes teilnehmen, die rund um den Außenaltar stattfand. Diese Zeremonie zelebrierten die Spitzen der Lokalpolitik zusammen mit Vertretern des damals dort stationierten und durch den Krieg stark dezimierten französischen Regiments unter der Leitung der Staatssekretärin des Armeeministeriums.

Zurück in Straßburg konnten wir uns noch eine knappe Stunde ausruhen, bevor wir dann um 19:30 Uhr ins Le Baeckeoffe d’Alsace zum Essen gingen, welches uns allerlei Spezialitäten, wie die berühmten Baeckeoffe, aus der Region bot. Hierbei handelt es sich um einen Eintopf bestehend aus drei Fleischsorten Rind-, Lamm- und Schweinefleisch sowie gegartem Gemüse in Weißweinsoße mariniert. Ich nutzte die Gelegenheit und bestellte das Baeckeoffe traditionel mit einem grünen Salat. Es schmeckte köstlich und ist auf jeden Fall weiterzuempfehlen. Den Abend ließen wir mit einem kleinen Verdauungsspaziergang zum Hotel ausklingen und fielen im Zimmer müde in unsere Betten.

Hannah Kupfer

Tag 3 : Ein etwas volleres Programm

Am Freitag hatten wir ein etwas volleres Programm. Zuerst besuchten wir das Straßburger Münster. Die Kathedrale bietet ein beeindruckendes Bild. Sie ist ein einzigartiges Zeugnis der deutsch-französischen Geschichte Straßburgs.

Als nächstes nahmen wir an einer Bootsfahrt auf einem der Kanäle teil, die durch die Stadt verlaufen. Dabei wurden uns per Audioguide historische Informationen über verschiedenste Gebäude erzählt, an denen man während der Bootstour vorbeifährt. Man erhält dadurch einen Eindruck vom Leben in der Stadt, um deren Besitz sich „Deutschland“ und Frankreich im Laufe der Jahrhunderte immer wieder stritten. Die Fahrt endete für uns in der Nähe des EU-Parlaments. Von dort aus gingen wir zu einem der Hauptziele unserer Reise, der deutsch-französischen Ausbildungsmesse im Palais de la Musique et des Congrès. Hier konnten wir uns über bi- und trinationale Studien- und Ausbildungsmöglichkeiten informieren, die sich uns mit dem Schulabschluss AbiBac eröffnen.

Anschließend besichtigten wir das Europaparlament und erfuhren unter anderem, wie die Gesetzgebung der Europäischen Union funktioniert und welche Aufgaben das EU-Parlament übernimmt.

Am Abend haben wir schließlich Galettes und Crêpes in der Crêperie Le moulin du diable gegessen, um diesen anstrengenden und sehr erfolgreichen Tag abzurunden. Die Straßburgfahrt hatte durchaus auch kulinarische Vorzüge!

Lorenz Blöchl

Tag 4: Marseillaise und Flammkuchen

Nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen für die Rückreise. Im Anschluss machten wir uns auf den Weg zu einer Ausstellung über die Marseillaise, die Nationalhymne Frankreichs. Diese Ausstellung zeigte die Geschichte der Marseillaise sowie ihre internationale Bedeutung. Am Ende des Rundgangs wurden Möglichkeiten zu einer sehr persönlichen Interpretation angeboten: spannend war insbesondere der Raum, in dem die Ausstellungsbesucher durch ihre Bewegungen Klangmuster der Hymne erzeugen konnten.

Anschließend probierten wir die wohl bekannteste elsässische Spezialität, den Flammkuchen. Mir persönlich hat dieser sehr gut geschmeckt. Nach dem wir mit dem Essen fertig waren, hatten wir noch etwas Zeit zur freien Verfügung in der Altstadt. Diese nutzten wir, um Souvenirs zu kaufen. Um 17:11 Uhr traten wir die Rückfahrt an, die ohne Komplikationen verlief. Gegen 22:30 Uhr kamen wir wieder wohlbehalten in Bamberg an.

Sascha Kindsvater