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Bundesfinale Schwimmen in Berlin 2022

Der Start ins neue Schuljahr begann für acht Schüler des Dientzenhofer-Gymnasiums diesmal etwas anders. Nachdem sie am 4. Juli im Landesfinale Sieger beim Schulsportwettkampf “Jugend trainiert für Olympia und Paralympics” in der Wettkampfklasse “Schwimmen Wettkampf IV Jungen” wurden, fuhren sie vom 13. – 17. 9. 2022 zum Bundesfinale nach Berlin.

Die erfolgreichen Sportler sind: Simon Behringer, Ben Fischer, Robert Hartmann, Adam Jafoui, Raphael Jakubaß, die Brüder Felix und Daniel Knoblach und Samuel Lang. Begleitet wurden sie von Herrn Dolpp.

Mit der Deutschen Bahn ging es am Dienstag zum Berliner Hauptbahnhof und von dort weiter mit der Tram zu unserer Unterkunft in Hohenschönhausen. Man konnte schon das Ausmaß der Veranstaltung erahnen, denn überall waren Schülergruppen unterwegs und in der Unterkunft wimmelte es von jungen Sportlern und Betreuern. An dieser Stelle ein großes Lob an das a&o Hostel Berlin Kolumbus, denn sowohl die Organisation vor Ort als auch das Essen waren vorzüglich.

Am Mittwochvormittag hatten wir Trainingszeit in der Schwimmhalle – nicht eine Schwimmhalle, sondern DIE Schwimmarena in Berlin, in der viele nationale und internationale Wettkämpfe stattfinden. Sichtlich beeindruckt von dieser Atmosphäre zogen die acht “Bamberger Haie” hochmotiviert ihre Bahnen im Wasser. Da der Wettkampf aus vier verschiedenen Schwimmstaffeln und einem 10-minütigem Dauerschwimmen besteht, haben wir verstärkt die Staffelwechsel trainiert. Das angrenzende Sprungbecken mit seinen vielen Sprungbrettern und -türmen war für die Jungs von besonderem Interesse, aber leider durften wir es nicht benutzen.

Nachmittags hatten wir Zeit für die multikulturelle Metropole Berlin mit seinen vielen Sehenswürdigkeiten. Nach einem leckeren Döner fuhren wir zum Alexanderplatz und gingen zu Fuß bei angenehmen Herbstwetter zum Reichstagsgebäude. Vorbei am Alex, dem Roten Rathaus und dem neu eröffneten Humboldt Forum ging es über die Prachtstraße Unter den Linden zum Brandenburger Tor. Dort wurden wir sogar Zeugen eines offiziellen Staatsbesuches als der georgische Präsident in einer Motorrad- und Autoeskorte mit viel Blaulicht vom Hotel Adlon abgeholt wurde. Abschließend hatten die Jungs Zeit in Kleingruppen die Umgebung des Alexanderplatzes zu erkunden und Einkäufe zu tätigen, bevor es zum Abendessen zurück in die Unterkunft ging.

Der Schwimmwettkampf erstreckte sich über den ganzen Donnerstag, und aus allen Bundesländern fanden sich die siegreichen Mannschaften in der Schwimmhalle ein. Nach dem Einschwimmen konnten wir mehrere Wettkämpfe der anderen Altersklassen und der Paralympics Sportler verfolgen, bevor dann endlich unser erstes Staffelrennen (6x25m Beinschlagstaffel) startete. Eine positive Anspannung war spürbar und die große Frage war: wie werden wir uns unter den 14 angetretenen Mannschaften platzieren? Die Wechsel funktionierten gut und die sechs kleinen Bamberger Haie beendeten ihr Rennen auf dem 4. Rang. Allerdings mussten wir noch den zweiten Lauf abwarten, um unsere endgültige Platzierung zu erfahren. Es wurde der insgesamt 7. Platz; somit deutete sich ein Resultat im Mittelfeld für die DG-Schwimmer an. Die Schüler wirkten kurzzeitig etwas enttäuscht darüber – in den Tagen zuvor hatten einige Schüler von einem Medaillenrang geträumt – ich dagegen war sehr zufrieden mit diesem Ergebnis.

Nach der Mittagspause standen die restlichen vier Wettkämpfe auf dem Programm. Die beiden folgenden Rennen (Koordinations- und Beinschlagstaffel) absolvierten die Jungs souverän und festigten ihren Platz im Mittelfeld. Das anschließende Dauerschwimmen ist mein persönliches Highlight dieser Wettkampfform: sechs Sportler pro Mannschaft schwimmen gleichzeitig auf je einer Bahn in 10 Minuten möglichst viele Bahnen. Im Becken wimmelt es von Schwimmern und die Kampfrichter haben viel zu tun beim Zählen der Bahnen. Dabei ist es für die Sportler wichtig sich gegenseitig nicht zu behindern die Kräfte gut einzuteilen. Den Jungs gefällt dieses Rennen besonders gut und sie machten ihre Sache super. In der abschließenden 4+25m Bruststaffel startenten wir als 7. platzierte Mannschaft mit einigem Rückstand nach vorn und gutem Puffer nach hinten. Die Jungs gaben wieder alles und dann hieß es warten bis zur Siegerehrung. Das Dientzenhofer-Gymnasium wurde auf dem 7. Rang aufgerufen und stolz nahmen die acht kleinen Haie ihre Urkunde entgegen. Etwas erschöpft aber gut gelaunt ging es zurück zur Unterkunft und nach dem Abendessen wurde ein bisschen gefeiert.

Am Freitag besuchten wir die Stasi-Gedenkstätte in Hohenschönhausen. Jeder Schüler bekam ein Audio-Guide und mit großem Interesse verfolgten die Schüler den Ausführungen während des Rundgangs durch das ehemalige Hauptgebäude. Es ist schwer vorstellbar zu welchen Gräueltaten die Menschheit fähig ist. Anschließend fuhren wir in die Innenstadt und besuchten das Denkmal der ermordeten Juden am Brandenburger Tor. Nachdem wir Aspekte zum Holocaust ausgetauscht hatten, gingen wir einzeln, schweigend durch die Stelenreihen. Danach tauschten wir unsere Eindrücke aus – Stille, Einsamkeit, plötzliches Erscheinen von Personen – und erkannten der Stasi-Gedenkstätte ähnelnde Muster.

Um die Gedanken wieder auf zu hellen besuchten wir dann das Ritter-Sport-Haus. Wir naschten und einige von uns ließen sich eine individuell zusammengestellte Schokoladentafel machen. Am Abend war die offizielle Abschlussveranstaltung mit mehreren tausend Sportlern und Betreuern im Velodrom. Es war ein netter Abend, aber in Zukunft würde ich mir etwas anderes überlegen, vor allem für die jüngeren Kinder. Nach einem gemütlichen Frühstück fuhren wir am Samstag mit der Bahn zurück nach Bamberg.

Hervorheben möchte ich das positive, unkomplizierte Verhalten der acht Jungs, die für ganz verschiedene Aktivitäten zu begeistern waren. Besonders motiviert waren sie beim Begehen der Rolltreppen in die falsche Richtung und dem Spielen von “Clash Royal”. Ich denke es war für alle eine ereignisreiche und sehr angenehme erste Schulwoche.

 

Josef Dolpp