Eine Woche Sprachen- und Kulturmix. Eine Woche deutsch-französische Geschichte. Eine Woche AbiBac.
Eine Woche lang arbeiteten deutsche und französische Schüler im Rahmen des AbiBac gemeinsam an der Vergangenheit und der Zukunft der beiden Länder – ein Projekt, das aufgrund der Wichtigkeit vom DFJW gefördert wurde.
Montag, 31. März – Ankommen und Kennenlernen
Nach unserer Ankunft in Niederbronn-les-Bains wurden wir herzlich in der Jugendherberge empfangen. Danach wurde es spannend: Wir trafen zum ersten Mal auf die französischen Schüler*innen, mit denen wir die Woche gemeinsam verbringen würden. Um das Eis zu brechen, machten wir verschiedene Kennenlernspiele. So wurde schnell das erste Lachen geteilt und die anfängliche Aufregung wich echter Neugier und Offenheit.
Anschließend durften wir in kleinen Gruppen Niederbronn mithilfe einer App und Arbeitsaufträgen erkunden. Ein besonders schönes Bild war dabei ein deutscher Schüler, der einen französischen Schüler umarmt – ein echtes Symbol für das Miteinander. Der Abend endete dann mit einem gemütlichen Spieleabend.
Dienstag, 1. April – Ein Besuch, der nachwirkt
Am nächsten Morgen gab es ein typisch französisches Frühstück mit Baguette, Croissants, sowie Käse und Schinken – richtig lecker! Danach fuhren wir mit dem Bus zum ehemaligen Konzentrationslager Natzweiler-Struthof. Der Besuch war sehr eindrucksvoll und bewegend. Wir bekamen eine Führung über das Gelände und erfuhren viel über die grausame Geschichte des Ortes. Besonders bedrückend war der Besuch der Gaskammer und der Baracken, in denen die Häftlinge leben mussten. Im Anschluss besuchten wir noch das angrenzende Museum, das einen tieferen Einblick in das System der Konzentrationslager und den Alltag der Gefangenen gab. Der Besuch war für uns alle sehr eindrucksvoll und hat uns zum Nachdenken gebracht. Am Abend konnte man noch am freiwilligen Kinoabend teilnehmen – ein schöner Abschluss eines sehr intensiven Tages.
Mittwoch, 2. April – Binationale Quellenarbeit
Auch am Mittwoch gab es ein spannendes Programm: Dabei wurde uns von einem Elsässer anhand seiner eigenen Familiengeschichte über die Besetzung Verduns berichtet. Es folgte ein Besuch auf dem nahegelegenen Soldatenfriedhof, auf dem sowohl deutsche als auch amerikanische Soldaten liegen, die im Zweiten Weltkrieg gefallen waren. Dabei nutzte das Personal des Soldatenfriedhofs Bilder der gefallenen Soldaten und auch Propagandabilder der NS-Zeit, um Parallelen aufzuzeigen. Nach dem Mittagessen arbeiteten wir in binationalen Zweiergruppen mithilfe von Quellen, wie zum Beispiel Bücher, Hefte, Briefe, etc. Das Ziel war es, Information zu einer bestimmten Person herauszuarbeiten oder Kommentare von Touristen, die in den Heften hinterlassen wurden, zu analysieren. Im Anschluss daran folgten Aktivitäten, wie die selbständige Erkundung der Stadt sowie ein Karaokeabend in der Jugendherberge.
Donnerstag, 3. April – Erlebnisse über und unter der Erde
Der Morgen begann mit einem Besuch des Artilleriewerkes Four-à-Chaux, das Teil der französischen Maginot-Linie zur Sicherung des Terrains im Zweiten Weltkrieg war. Wir erfuhren, wie es sich in einer solchen Bunkeranlage lebte und bekamen verschiedene Funktionen des Artilleriewerks, wie das Hoch- und Runterfahren der gesamten Bunkeranlage gezeigt.
Danach ging es für uns wieder „über die Erde“ und wir konnten die jeweilige Gruppe bei einem Outdoor-Day, der verschiedene Spiele, bei denen Zusammenarbeit, Vertrauen und Verständnis gefördert wurden, beinhaltete, noch besser kennenlernen. Die lockere Atmosphäre setzte sich bei einem traditionellen elsässischen Flammkuchen-Essen (also mit der Hand von einem großen Teller in der Mitte der Gruppe) am Abend fort.
Freitag, 4. April – Ausblick in die Zukunft
Nach einer Woche einiger negativer und kriegsbelasteter Programmpunkte sollte der letzte Tag in Niederbronn einen positiven Ausblick auf die Beziehung zwischen Deutschland und Frankreich geben. Dazu wurde ein binationales Rollenspiel organisiert und wir arbeiteten an verschiedenen Themen rund um Europa und Strasbourg.
Mit einem positiven Gefühl konnten wir dann also unsere neu gewonnen französischen Freunde verlassen und sagen „Au revoir et à plus!“
Von Alexander Burgis (11c), Schüler (11a)