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Jede Serie hat bekanntlich einmal ein Ende – unabhängig ob ein sportliches Weltereignis, familiäre Feiern oder Traditionsveranstaltungen, Covid-19 stoppt landauf, landab Veranstaltungen. So verwundert es letztlich nicht, dass auch die 63. Auflage des weit über Bambergs Grenzen hinaus bekannten Klaus-Haferkorn-Gedächtnisturniers, gewohnt am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien ausgetragen, in diesem Jahr ausfallen muss. Am 23. Dezember 1958 war die Geburtsstunde, das Turnier entwickelte sich zu einer „Keimzelle“ des Bamberger Basketballs und über 2 300 Begegnungen gingen über die Haferkorn-Bühne, ehe nun Corona stärker als Tradition und Sport ist.

Schweren Herzens, aber angesichts der Lage ohne „Wenn und Aber“ kamen Brigitte Cleary und Thomas Meier als Führungsspitze der veranstaltenden Schulen vom Dientzenhofer- und Clavius-Gymnasium mit den beiden Hauptorganisatoren Reinhold Eckert und Bertram Wagner überein, dass am 22. Dezember dieses Jahres keine Körbe erzielt werden können. Thomas Meier über diese Entscheidung: „Auch wenn das Bedauern über die Absage dieses traditionsreichen Turniers, das so viele Menschen für einen so tollen Sport zu begeistern vermag, sehr groß ist, müssen doch leider Verantwortung und Vernunft in diesem Jahr die Oberhand behalten. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Mit Freude fiebern wir schon einem Corona-freien Turnier im kommenden Jahr entgegen.“

Angesichts der Dimension dieser Großveranstaltung mit über 250 Teilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet gehen Verantwortung und Sicherheit in dieser Pandemie-Zeit eindeutig vor gegenüber sportlichem Ehrgeiz und der alljährlichen Wiedersehensfreude. Für 32 gemeldete Mannschaften, aufgeteilt in acht Hallen, ein Hygiene-Konzept zu entwerfen, das die behördlichen Standards im vollen Umfang berücksichtigt, ist für die Verantwortlichen ein Ding der Unmöglichkeit. Wie soll da die Sicherheit für alle Beteiligten der über 60 geplanten Begegnungen gewährleistet werden? Angefangen von der Umkleidesituation, dem Spielbetrieb über die Zuschauer- und Verpflegungssituation bis hin zum „Treffen“ (inkl. Siegerehrung) am Abend.

Natürlich stehen die Rahmenbedingungen längst, Reinhold Eckert hatte schon zu Jahresbeginn den Spielplan entworfen, die Haferkorn-Statistik auf den neuesten Stand gebracht und die Jubilare 2020 auf dem Ehrungsschirm.

Genauso wie Eckert war auch Bertram Wagner – beide seit über vier Jahrzehnten dabei und seit 2013 in der Organisations-Verantwortung – in der ersten Phase des Lockdowns noch verhalten optimistisch, dass das Turnier, das 2017 das runde „Sechziger“-Jubiläum feiern konnte und dabei hohe Wertschätzung erfuhr, Ende des Jahres stattfinden könnte. „Als sich dann aber im Sommer die Richtlinien für größere Veranstaltungen und den Schulbetrieb herauskristallisierten, schrumpfte der Hoffnungsschimmer zusehends. Ein Jahr ohne Haferkorn, zunächst zwar nicht richtig vorstellbar, nun aber wahr. Man muss sich da schon ein bisschen zwicken, aber es ist die harte Realität.“ Es dürfte viele Aktive, die schon mehrere Jahrzehnte dabei sind, geben, denen ähnliche Gedanken durch den Kopf schießen und die einen nicht derart für möglich gehaltenen, außergewöhnlichen Tag – nicht am Ball, sondern in der Schule oder Büro – zwei Tage vor Weihnachten verbringen werden.

Für das Quartett Eckert/Wagner/Cleary/Meier und die gesamte Haferkorn-Familie ist der Fokus nun auf den 23. Dezember 2021 gerichtet, wenn dann mit einjähriger Verzögerung (hoffentlich) das 63. Turnier stattfinden kann.

Katja Wagner

Die beiden Hauptorganisatoren Reinhold Eckert (links) und Bertram Wagner – hier kurz vor dem 60er-Jubiläum im Jahre 2017 – waren sich zusammen mit den Führungsspitzen der veranstaltenden Schulen Dientzenhofer-Gymnasium (Brigitte Cleary) und Clavius-Gymnasium (Thomas Meier) einig, dass angesichts der Corona-Situation und den damit verbundenen Richtlinien das diesjährige Haferkornturnier, erstmals nach 62 Turnieren,  nicht stattfinden kann.

Foto: Katja Wagner

Haferkorn Corna quer