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Eine besondere Erfahrung durften die Schüler und Schülerinnen letzte Woche im Rahmen ihres Deutschunterrichts machen. Ihre Deutschlehrerin, Frau Hölzlein, hatte sich für eine digitale Lesung des Magellan-Verlages beworben und gewonnen!

Gelesen wurde von der bekannten Kinder- und Jugendbuchautorin Anette Herzog. Sie las aus ihrem neuen Buch „Ein Halstuch voller Lügen“, das ganz neu im Magellan-Verlag erschienen ist. In diesem Buch geht es der Autorin darum, Kindern den Alltag in der DDR näher zu bringen.

Wie für unsere Schüler war es auch für Frau Herzog die erste digitale Lesung und ein wenig Aufregung, ob alles funktionieren würde, lag in der Luft. Das Netz am DG war stabil, Frau von Loeffelholz vom Magellan-Verlag hatte alles im Griff und moderierte die Lesung gekonnt. Nach einer kurzen Begrüßung der sechs teilnehmenden Schulen und Klassen, stellte sich die Autorin den SchülerInnen vor. Dabei wurde schnell deutlich, dass die Autorin in dem Buch auf eigene Erfahrungen zurückgreifen konnte, denn sie selbst ist in der DDR aufgewachsen. Nach dem Mauerfall ist sie mit ihrer Familie nach Kopenhagen gezogen. Von dort aus, also etwa 800km entfernt, las sie dann auch aus ihrem Buch vor.

Die Geschichte von Susanne, der Ich-Erzählerin, zog die Schülerinnen von Anfang an in ihren Bann. Denn was Anette Herzog dort erzählt und beschreibt, klingt wie aus einer anderen Welt, die den Kindern oft wenig oder gar nicht bekannt ist. Zwischen den Lesestücken gab die Autorin den Kindern auch immer wieder private Einblicke in ihr Leben. Sie zeigte zum Beispiel alte Klassenfotos von sich oder auch den Pionierausweis, den die Autorin sich als Erinnerung aufgehoben hat. Anschaulich war die Lesung außerdem durch die Illustrationen, die im Buch vorkommen und die während der Lesung präsentiert wurden. Anette Herzog verriet den SchülerInnen auch, dass sie die Illustratorin auswählen durfte, was eigentlich eher unüblich bei Verlagen ist. Es handelt sich um eine Freundin der Autorin, die auch in der DDR aufgewachsen ist und somit auch eigene Erfahrungen einbringen konnte.

Als die letzten Seiten gelesen waren, die die Autorin ausgesucht hatte, hatten die jungen Leser und Leserinnen noch viele Fragen, die sie im Chat an die Autorin richteten. Dabei war deutlich zu spüren, dass die Tatsache, dass Frau Herzog selbst in der DDR groß geworden ist im Mittelpunkt der Fragen stand. Beispielsweise wurde gefragt, ob Frau Herzog einen Trabi hatte oder ob sie auch, wie ihre Ich-Erzählerin, eine Wohnung einfach so besetzte.

Das Thema und das Buch stießen in der 6i auf großes Interesse. Als Lektüre kam es ein bisschen zu spät, aber viel wollen es auf ihren Wunschzettel schreiben. Außerdem wird ein Exemplar bald in unserer DG-Bib stehen, denn der Magellan-Verlag war so freundlich, allen an der Lesung teilnehmenden Schulen ein Exemplar zu schicken. Dafür sagen wir herzlichen Dank!

 

Von Heike Hölzlein